FAQ

1) Seit wann gibt es Streichinstrumente?
2) Was sind die gebräuchlichsten Streichinstrumente?
3) Aus welchen Teilen besteht eine Violine (Abbildung)?
4) Aus welchen Teilen besteht eine Violine (Erläuterung)?
5) Welche Funktion hat der Steg bei Streichinstrumenten?
6) Wie werden Stege richtig gestellt?
7) Welche Saite ist für ein Instrument am besten geeignet?
8) Wie werden die Saiten richtig gespannt?
9) Warum und wie man sein Instrument sauber halten muss?
10) Einkolophonieren eines Bogens
11) Worauf sollte man beim Kauf eines Instruments im Internet achten?
12) Neue oder alte Geige?
13) Wie werden Manufaktur-Geigen bewertet?
14) Mit welchen Reparaturen bei einem alten Instrument kann man rechnen?
15) Wo sollte eine Geige hergestellt sein?
16) Welche Geige passt zu meinem Kind?
17) Wozu braucht man eine Schulterstütze?

 

1) Seit wann gibt es Streichinstrumente?
Streichinstrumente wie Fidel und Rebec sind in Europa mindestens seit dem 11. Jahrhundert bekannt. Zumindest beim Rebec ist dabei der arabische Ursprung des Instruments (Rebab) sicher nachzuweisen. Aus der Fiedel und dem Rebec entwickelte sich im 15. und 16. Jahrhundert die Violen- und Gambenfamilie.

Historische Streichinstrumente, die zur Aufführung alter europäischer Musik zunehmend wieder gebraucht werden, sind insbesondere Fiedel, Gambe, Rebec (Rubeba), Trumscheit, Drehleier, Viola d’amore.

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2) Was sind die gebräuchlichsten Streichinstrumente?

Die heute in der europäischen klassischen und zeitgenössischen Musik gebräuchliche Streichinstrumente sind: Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass.

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3) Aus welchen Teilen besteht eine Violine (Abbildung)?

Die Teile der Violine:

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4) Aus welchen Teilen besteht eine Violine (Erläuterung)?

Die Violine ist aus folgenden Teilen zusammengesetzt:
1. Die Decke (auch Resonanzboden genannt), in welcher sich auf beiden Seiten die Schallöcher befinden (in Form eines f).
2. Der Boden
3. Die Zargen, welche die Decke mit dem Boden verbinden.
4. Der Hals
5. Das Griffbrett
6. Der Sattel
7. Die Schnecke
8. Die 4 Wirbel (hält ein Wirbel nicht fest, so reibe man ihn zuerst mit Wirbelseife, die man bei uns ganz günstig kaufen kann, und dann mit auf einem Stück Papier verriebener Kreide ein).
9. Der Endknopf, an welchem
10. der Saitenhalter befestigt ist.
11. Die 4 Saiten: G, D, A, E
12. Der Steg (Er darf weder zu hoch noch zu tief sein.)
13. Der Stimmstock (Stimme)
14. Der Bassbalken

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5) Welche Funktion hat der Steg bei Streichinstrumenten?

Da die Schwingungen der Saite durch den Steg auf die Decke und durch die Stimme von der Decke auf den Boden übertragen werden, so ist die Stellung des Steges, seiner Höhe (die 34 mm nicht überschreiten darf, da sonst bekommt man gedämpften Klang) und der Stimme von außerordentlichen Einfluss auf den Ton des Instruments. Es wird empfohlen, den Steg mit einer Neigung zum Saitenhalter einzustellen, damit der Steg durch die Spannung der Saiten nicht zerbrochen oder beschädigt wird. Sehen Sie die verschiedenen Stege, die aus Stradiuarius Zeit stammten:

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Heutzutage verwenden die Geigenbauer andere Modelle, die einen größeren Ton geben:

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6) Wie werden Stege richtig gestellt?

Die richtige Stellung des Steges hängt davon ab, zu welcher Schule des Geigenbaues das Instrument gehört. Man achte deshalb darauf, dass der Steg stets senkrecht – unmittelbar vor der Verbindungslinie der beiden F-Löcher-Einschnitte in der Mitte des Raumes zwischen den F-Löchern und mit beiden Füßen – vollständig abschließend auf der Decke steht.

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Richtige Stellung des Steges und Stimmstocks.

Die Decke ist gewöhnlich aus feinem Fichtenholz gearbeitet. Der Boden und die Zargen sind aus Ahornholz gearbeitet. Der Stimmstock (im Innern der Violine) muss dicht hinter dem rechten Fuße des Steges senkrecht zwischen Decke und Boden eingeklemmt sein.

 

Welche Saite ist für ein Instrument am besten geeignet?

Die Saiten einer Art sind nicht von gleicher Stärke oder Dicke. Es gibt starke, mittelstarke und schwache (dünne). Starke Saiten geben einen kräftigeren volleren Ton als schwache. Sie sprechen aber nicht so leicht an. Man stelle durch Versuche, die für das Instrument passende Stärke der Saiten fest und behalte diese bei ferneren Neubezügen bei. Die Stärke der einzelnen Saiten G, D, A, E zueinander muss gleichfalls in richtigem Verhältnis stehen, sonst klingen die gegenüberliegenden Quinten auf 2 benachbarten Saiten unrein (die zu dünne Saite gibt einen zu tiefen Ton). Hierdurch wird das Reinspiel sehr beeinträchtigt. Jede Saite muss einen einheitlichen klaren und reinen Ton geben. Werden die Saiten zu alt, so verlieren sie an Güte. Heutzutage unterscheiden sich die Saiten durch die verwandten Stoffe: Stahl, Kunststoff (Perlon) und Darm. Wer, wie ich und viele andere Musiker, den Klang alter Instrumente liebt, wird immer wieder mit dem Problem konfrontiert, dass diese Instrumente durch die Spannung von Stahlsaiten klanglich über Gebühr zu leiden haben. Außerdem hat man manchmal Schwierigkeiten mit der Klarheit der Artikulation, da der extrem dunkle und weiche Klang solcher Instrumente zum Verschwimmen tendiert. Da früher diese Instrumente nur mit Darmsaiten gespannt wurden, empfehlen wir Pirastro Oliv oder andere Darmsaiten aus unserem Shop zu verwenden. Sollte das Problem des Klanges nicht gelöst werden, probieren Sie die Kunststoffsaiten, wie z.B. Corelli Cristal, Pirastro Tonika, Dominant, Royal Oak. Diese sprechen gut an, lassen sich leicht greifen, klingen gut und sind leicht stimmbar. Für die modernen Instrumente (ab 1950 J.) eignen sich Stahl- und Kunststoffsaiten am besten.

8) Wie werden die Saiten richtig gespannt?

Aus meiner Erfahrung spannt man zuerst die D-Saite, damit der Steg richtig und fest steht, dann die E-Saite; anschließend die G und A Saiten.

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9) Warum und wie man sein Instrument sauber halten muss?

Beim Spielen entsteht ständig ein Kolophoniumbelag unter den Saiten, der als weißer Staub sichtbar wird. Nach jedem Gebrauch sollte man sorgfältig, aber vorsichtig mit einem weichen Tuch abstäuben um das Instrument vom Kolophoniumsstaub zu reinigen. Je länger man mit dem Reinigen wartet, desto schwieriger ist dieser Belag zu entfernen. Sollte er nach einiger Zeit eine chemische Reaktion mit dem Lack eingegangen sein, so kann er nur noch vom Geigenbauer entfernt werden. Nicht die ganze Geige wird mit diesem Tuch abgewischt, sondern nur die Stelle, wo der Kolophoniumsstaub sich abgelagert hat. Mit einem sauberen Tuch mit einem bisschen Pflegemittel (die wir auch in unserem Shop anbieten) können Sie den ganzen Geigenkörper reinigen. Durch Anwendung eines nicht dazu geeigneten Mittels (z.B. Wasser, Alkohol) kann der Lack des Instruments beschädigt werden. Der Kinnhalter, das Griffbrett und die Saiten sollte man ebenso sauber halten. Durch Sauberkeit im Bereich der Saiten, Kinnhalter und des Griffbrettes kann Entzündungen vorgebeugt werden. Es bilden sich an der Kontaktstelle zur Haut oft Ablagerungen von Schweiß usw., die den Bakterienwachstum begünstigen. Wenn man den Kinnhalter mit Alkohol sauber hält (es darf aber kein Mittel auf den Geigenlack gelangen, da dieses ihn anlösen würde), können solche unangenehmen Folgen vermieden werden.

Der Bogen hat folgende Teile:

1. Die Stange
2. Die Spitze
3. Das Haar
4. Der Frosch
5. Die Schraube, um dem Bogen die richtige Spannung zu geben.

Vor dem Gebrauch wird das Haar durch die Schraube gespannt. Hierbei ist zu beachten, dass das Haar genügend einkolophoniert ist. Nach dem Spiel muss der Bogen abgespannt werden, weil sonst die Spannkraft der Stange leidet. Außerdem verzieht sich die Stange leicht seitlich und kann so unbrauchbar werden. Durch geringe oder erhöhte Lüftfeuchtigkeit kann die Spannkraft der Stange sich verändern. In unserem Shop bieten wir verschiedene Etuis mit Hydrometer und Thermometer an. Mit Hilfe dieser kann man das beste Klima für das Instrument anschaffen.

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10) Einkolophonieren eines Bogens

Zuerst kurze Striche am Frosch und an der Spitze und dann mit gleichmäßigen Strichen in voller Bogenlänge über das Kolophonium streichen (bei einem neuem Kolophonium, brauchen Sie ein bisschen Geduld). Dann das Instrument anspielen. Wir bitten Sie, am Ende nicht zu vergessen, das Instrument mit einem weichen Tuch von dem Kolophoniumstaub zu reinigen. Beim einkolophonieren eines neuen Haars wiederholen Sie diesen Vorgang bis zu vier Mal. Da das Haar sehr fettempfindlich ist, sollten Sie den Kontakt zwischen Finger und Haar vermeiden. Man greift den Bogen nur an Frosch und Stange.

 

11) Worauf sollte man beim Kauf eines Instruments im Internet achten?

Bei uns haben Sie 14 Tage Widerrufsrecht für alle unseren Artikel.
Alle unsere Artikel werden vor dem Versand von uns kontrolliert.
Da wir alle unsere Artikel direkt vom Hersteller importieren, können wir die Preise so attraktiv für Sie halten wie es in keinem Musikgeschäft oder beim Geigenbauer möglich ist.
An Photos kann man den Klang nicht ablesen – und da hat man (z.B. bei eBay) bei gebrauchten Geigen Pech: Privatverkäufer müssen nichts zurücknehmen, solange es die Beschreibung im Text erfüllt.
Wir bieten in unserem Shop mp3-Aufnamen, damit Sie das Instrument vor dem Kauf beurteilen können.

 

12) Neue oder alte Geige?

Die Entwicklung des Instruments zu dem, wie wir es heute kennen, war ein langer Prozess, der sich über Jahrhunderte hinzog, von dem wir aber nur wenig wissen. Noch heute tappt die Forschung über Entstehungszeit und Aufkommen der Violinen weitgehend im Dunkeln. Neue Geigen sehen in der Regel gut aus und weisen keine Risse und Gebrauchsspuren auf, was sehr attraktiv für Kinder sein kann. Es wurden schneller trocknende Lacke benutzt, welche aber die Qualität der alten nie mehr erreichten. Ein gellend oder dumpf klingendes Instrument kann niemanden zum Üben motivieren. Und meine langjährige Erfahrung sagt mir, dass diese Geigen jeden Spaß töten und damit verhindern, dass sich Talente überhaupt entfalten. Die alte Geige kann weniger Wert sein als die Neue. Entscheidend sind die Qualität der verwendeten Hölzer, die Arbeit des Geigenbauers und der Klang. Gewiss haben die alten Meister hervorragende Geigen gebaut. Antonio Stradivari zum Beispiel hat viel ausprobiert. Seine Arbeitsmethode zur Entwicklung neuer Modelle basiert einerseits auf der Methode von Versuch und Irrtum. Ein Grund, warum gerade seine Instrumente von so hoher Qualität sind, ist die Tatsache, dass er sehr sorgfältig arbeitete und entsprechend gutes Material verwendete. Deswegen kosten seine Instrumente bis heute noch ein Vermögen. Durch die ständig steigende Nachfrage nach Instrumenten war man gezwungen, mehr und auch schneller zu produzieren. Die Neapolitaner beispielsweise befriedigten die wachsende Nachfrage eines weniger zahlungskräftigen Publikums, was sich zum Teil in weniger gründlicher Arbeit und einfacheren Materialien niederschlug. Die Geigen der Familie Gagliano sind deshalb heute deutlich billiger als eine Stradivari, gleichwohl von gutem Klang. Heutzutage haben viele junge Musiker das Problem, dass sie sich die extrem hohen Preise für ein gutes altes Instrument nicht leisten können. Auf der anderen Seite werden alte Streichinstrumente immer öfter als Investitionsanlage an Sammler verkauft, so dass diese Hochpreise in absehbarer Zeit auch nicht wieder fallen werden. Doch genau in dieser Entwicklung liegt eine Chance für neue Instrumente. Zurzeit kann man sogar von einer regelrechten Renaissance des Geigenbauerhandwerks sprechen, das sich um den Bau anspruchsvoller und künstlerisch hochwertiger Instrumente zu einem vertretbaren Preis bemüht.

 

13) Wie werden Manufaktur-Geigen bewertet?

Manufakturwerkstätten hat es schon früh gegeben. Von ihnen existieren zwei Arten. In Sachsen zum Beispiel wurden Geigen in arbeitsteiliger Zusammenarbeit von verschiedenen Erbauern gefertigt. Die zweite Art von vorindustrieller Serienanfertigung gab es beispielsweise in Mittenwald, wo das ganze Instrument von einer Hand gefertigt wurde. Die Frage der Qualität hängt natürlich davon ab, inwieweit das Instrument sorgfältig gearbeitet ist. Es können durchaus gut klingende Instrumente dabei sein.

 

14) Mit welchen Reparaturen bei einem alten Instrument kann man rechnen?

Eine häufige Reparatur ist das Deckenstimmfutter, mit dem Risse im Stimmstockbereich gesichert werden. Bei Instrumenten, die vor 1800 gebaut wurden, kann man dies als normal bezeichnen. Sie werden sich nicht negativ auf den Klang auswirken, wenn sie fachlich ausgeführt sind.

 

15) Wo sollte eine Geige hergestellt sein?

Im Grunde genommen ist nur wichtig, dass es sich um gute Qualität handelt. Der Herstellungsort ist dafür nicht (mehr) so entscheidend.

 

16) Welche Geige passt zu meinem Kind?

Die 4/4 Geige ist das Normalmaß. Man kann sie auch als ganze Geige bezeichnen. Darüber hinaus gibt es 3/4-, 1/2-, 1/4-, 1/8-, und 1/16 – Geigen. Diese sind in etwa proportional verkleinert und für Kinder in jüngerem Alter geeignet. Für Erwachsenen mit kleinen Händen gibt es auch 7/8 Geigen. Die Korpuslängen sind bei 4/4 ca. 35,5 – 36,0 cm, 7/8 ca. 34,5 cm, 3/4 ca. 33,5 cm, 1/2 ca. 32,0 cm, 1/4 ca. 28,0 cm und 1/8 ca. 25,5 cm. Dazu gibt es selbstverständlich auch die passenden Bogen- und Etuigrößen. Um die passende Große zu wissen, sollte man die linke Hand ausstrecken und den Abstand zwischen dem Halsansatz und der Mitte der Handfläche messen.

Geigengröße 1/16 1/8 1/4 1/2 3/4 4/4
Alter in Jahren 3-5 4-6 5-7 6-8 7-10 ab 9
Armlänge in mm 350-430 430-445 445-500 500-560 560-600 ab 600
Korpuslänge in mm 230 255 280 320 335 350-360
Gesamtlänge in mm 380 425 460 520 560 590-600
Bogenlänge (ohne Schraube) in mm 433 493 553 613 673 733

 

17) Wozu braucht man eine Schulterstütze?

Eine Schulterstütze erleichtert die Haltung des Instruments und ist unserer Meinung nach ganz unverzichtbar (besonders in früherem Alter). Dadurch wird die Wirbelsäule nicht belastet und das Instrument kann bequemer und fester gehalten werden. Dazu gewinnt man die gewisse Freiheit der linken Hand, die für die heutigen technischen Anforderungen der Geigenkunst sehr wichtig ist.

Zukünftig möchten wir FAQs für all unsere Instrumente schreiben. Über Tipps und Anregungen freuen wir uns sehr.